Karl Slevogt Ingenieurbüro - Geländezug |
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Letzte Bearbeitung am 29.11.2023
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Ab 1942 arbeitete Karl Slevogt für Daimler-Benz an der Optimierung von Verbrauch, Geschwindigkeit und Geländegängigkeit der Mercedes-Nutzfahrzeuge L 1500A, L 1500 S, L 3000 S und OPEL Blitz 3.6-36.
Da der Mercedes L3000 nur sehr eingeschränkte Gelände-Tauglichkeit besaß, konstruierte Slevogt 1943 spezielle Gelände-Achsen (Gelände-Zug), die so ausgerüsteten Fahrzeuge wurden in Minsk erprobt, am Obersazberg vorgeführt und auch bestellt, die Fertigung wurde allerdings von Daimler-Benz hintertrieben, trotz alle Anordnungen von Jakob Werlin. Lieber wurde als L 701 der Opel-Lkw in Lizenz gefertigt. Die Daimler A.G. betreibt hier aktiv Geschichtsklitterung. Auf eine Verlinkung zur Daimler-AG wurde bewusst verzichtet.
Gäbe es nicht die Berichte, Fotos, Zahlungsbelege und die Tagebücher von Karl Slevogt, käme Daimer-Benz mit dem Totschweigen durch, denn laut Daimler-Archiv hat Karl Slevogt niemals für Daimler-Benz gearbeitet ...
Im Daimler-Online-Archiv existieren noch nicht einmal Bilder der o.A. Nutzfahrzeuge. Noch nicht begründen ist die Tatsache, daß die Unimog-Achsen den Pendel-Portal-Achsen mit schaltbarem Vorgelege System Slevogt von 1943 verdächtig ähnlich sind. Leider sind so gut wie keine Konstruktionsunterlagen vorhanden.
Unten folgend einige Bilder der Mercedes-Nutzfahrzeuge L 1500A, L 1500 S, L 3000 S.
Die Tagebücher von Karl Slevogt sind noch weitgehend bearbeitet und hier nachzulesen, die Orginale aus dem Archiv der Fam. Slevogt liegen mir vor. Die Vorführung bei Adolf Hitler am Obersalzberg wurde anhand der Tagebücher von Karl Slevogt vorab in dem Sparnecker Historischen Heft Nr. 7/2014: "Aus dem Kriegstagebuch von Karl Slevogt" von Prof. Dr. Reinhardt Schmalz (bitte anklicken) veröffentlicht, diese Bilder und Tagebuch-Auszüge sowie die Testfahrten 1943 in Minsk sind in vollständiger Form Teil dieser Dokumentation.
Inzwischen habe ich einige Hinweise zum Verbleib der Fahrzeuge zu Kriegsende von Jürgen Klein erhalten. In den Nachkriegswirren verliert sich aber die Spur. Ich habe das mal mit eingebaut.
Ganz unten 35 Seiten Dokumentation und Berechnungen von Karl Slevogt über die Versuchsfahrten mit diversen Mercedes-Nutzfahrzeugen sowie einige Konstruktionszeichnungen. Ohne Computer war es damals ganz nett mühsam ...
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Mercedes-Benz L 1500, L 3000
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Mercedes L 1500 A, 1.5 t Nutzlast, Quelle AutoEvolution, siehe auch "Fahrzeuge der Wehrmacht"
Die Mercedes-Benz Typen 1500 S und A wurden von 1941 bis 1944 hergestellt. Angetrieben werden diese von einem Sechszylindermotor mit 2,6 l Hubraum und 60 PS Leistung. Der 1500 A hat gegenüber der S-Variante eine angetriebene Vorderachse, ein Verteilergetriebe mit zusätzlicher Geländeuntersetzung, breitere Reifen und größere Bodenfreiheit. |
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Mercedes L 1500 A, 1.5 t Nutzlast, Archiv Fam. Slevogt. Siehe auch "Achtung Panzer" |
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Mercedes L 3000 S im Nutzfahrzeugmuseum Hartmannsdorf, Foto Wolfgang Spitzbarth
Siehe auch "Fahrzeuge der Wehrmacht"
Der Mercedes-Benz L 3000 S wurde von 1940 bis 1942 und in der Allradversion noch bis 1943 hergestellt. Dieser Lkw war durch den Dieselmotor wirtschaftlicher als andere Konkurrenzfahrzeuge, doch die Geländegängigkeit war unzureichend. |
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Jakob Werlin
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Jakob Werlin, ein guter Freund von Karl Slevogt ais Puch-Zeiten, der Karl Slevogt mit seiner späteren Frau bekannt machte, arbeitete nach dem 1.Weltkrieg bei Hansa-Lloyd (Siehe z.B. den Werlin-Brief 1918). Wegen seiner guten Kontakte zu Adolf Hitler wurde er 1926 Leiter der Daimler-Benz-Niederlassung in München und 1934 in den Vorstand der Daimler-Benz AG berufen.
Er wurde zu einem Vertrauten Hitlers und dessen Berater in Kraftfahrzeugfragen. Am 16. Januar 1942 ernannte ihn Hitler zum "Generalinspekteur des Führers für das Kraftfahrwesen".
(ein typischer "Titel ohne Mittel", überall dabei, aber keine Befugnisse. Anmerkung des Verfassers)
Mit der Vermittlung von Entwicklungs-Aufträgen an das Ingenieur-Büro Slevogt kann nun Werlin bei Slevogt bedanken, der ihn all die Jahre gefördert hat. Selbstverständlich ist Werlin bei der Vorführung des Geländezuges dabei und stellt Slevogt bei Adolf Hitler vor (Slevogt hat nie eine Hehl daraus gemacht, daß er A.Hitler nicht mochte). |
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Die Ernennung von Jakob Werlin zum "Generalinspekteur des Führers für das Kraftfahrwesen" im Januar 1942. Wegen eines Knickes in der Mitte ist eine Zeile unleserlich zerstört. Aus dem Archiv der Fam. Slevogt. |
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Jakob Werlin überreicht 1940 eine Dank-Urkunde von Daimer-Benz an Adolf Hitler (Wikimedia) |
Jakob Werlin mit der Fliegerin und Mercedes-Fahrerin Liesel Bach (Archiv Spitzbarth) |
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Bestätigung von Jakob Werlin für Karl Slevogt zur Reiseerlaubnis aus dem Archiv der Fam. Slevogt |
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Oben ein Brief von Jakob Werlin an Karl Slevogt 1931 aus dem Archiv der Fam. Slevogt |
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die Vorführung des Geländezuges am Obersalzberg 1944 |
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Das Bild oben aus dem Archiv der Fam. Slevogt zeigt den "Geländezug", Merceds-Benz L 3000 LKW mit Slevogt-Hinterachse und Geländereifen, zwei- und dreiachsiger Anhänger.
Der L 3000 mit serienmäßige Dieselmotor OM 65/4 hateine Imbert-Holzvergaseranlage montiert (ich wußte gar nicht, daß das beim Diesel auch geht), die Leistungseinbuße gegenüber einem herkömmlich betriebenen Dieselmotors beträgt gute 20 Prozent. A.Hitler fordert die Rückrüstung auf Diesel-Betrieb.
Alle weiteren Fotos (unten) aus dem Archiv der Fam. Slevogt wurden bei der Vorführung am Obersalzberg am 8.April 1944 aufgenommen.
Man beachte wie Slevogt als einziger in Gegenwart des Führers den Hut aufbehält !
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Karl Slevogt erläutert Adolf Hitler die Besonderheiten seines Geländezuges | Eine Fahrt des Mercedes-Benz L 3000 System Slevogt im schweren Gelände |
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Jakob Werlin notiert die Wünsche von Adolf Hitler zum danebenstehenden Geländezug | von Links: General Guderian, Karl Slevogt, Jakob Werlin |
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von Rechts: Karl Slevogt, Jakob Werlin, Adolf Hitler, Generäle. |
von Rechts: Adolf Hitler, Karl Slevogt, Jakob Werlin, die Generäle Keitel und Guderian |
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Jakob Werlin (mitte) stellt Karl Slevogt (links) Adolf Hitler vor. Ganz links die Generäle Guderian und Keitel. Daneben die Rückseite des Fotos. |
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Die Ergebnisse: (redaktionelle Eränzungen in kursiver Schrift)
Der Führererlass lautete:
Der Führer.
Hauptquartier, 18.April 44.
Der Generalinspekteur für das Kraftfahrwesen, Dir. Werlin, ist von mir beauftragt, einen Geländezug aus bestehenden Lastwagentypen zu entwickeln.
Der Chef WKW (Wehrmacht-Kraftfahrwesen), Wa.Prüf.6 und das Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion haben ihn dabei mit allen Mitteln zu unterstützen.
(Zeichen) Adolf Hitler.
Darauf folgender Vermerk des Generalinspekteurs (Werlin):
Herr Ingenieur Karl Slevogt ist von mir beauftragt, im Sinne obigen Führerbefehls alle Maßnahmen zu treffen, die zur raschesten Durchführung der Aufgabe erforderlich sind. Ich ersuche die in Betracht kommenden militärischen Stellen, Behörden und Firmen, Herrn Slevogt jede Unterstützung zu gewähren.
München, den 18.April 1944
Werlin, Generalinspektor des Führers für das Kraftfahrtwesen
Schon am 11.4.1944 verlangt Werlin Beschleunigung, Versuche auf breiter Basis und dann Vorserie, 100 * 1½-to, 100 L3000-S und 100 Opel 3-to.
Die weitere Entwicklung:
Im Vorstand von Daimler-Benz gab es ständige Intrigen und starke Widerstände gegen Slevogts Konstruktion. Obwohl der von ihm vorgestellte Geländezug offensichtlich überlegen war, wurde eine Entscheidung für ihn schließlich hintertrieben.
AUS DEM TAGEBUCH:
- 30. Dez. 43:
Mitteilung von Werlin aus Graz, daß das Fahrzeug (3000-S GLZ) mit mir zusammen im Führerhauptquartier vorgeführt werden soll.
- 18. I. 1944 und 19. I. 44:
Seite 112: Abnahme L 3000 S – Nachschub-Lastzug mit Slevogt-Hinterachse und Imbert-Holzgenerator. Nach Wiederherstellung des verbrannten Wagens. 2 Fahrten mit Motorwagen und 2 Anhängern mit Nutzlast 12 to. und 9 to.
- 25. III. 44:
Anforderung bei der Reichsstelle Kautschuk Berlin-Buchholz, Marienstr. für 3 compl. Reifen 13,50 – 28 T für den 3 to. GLZ.
- 5. IV. 44:
Anruf, soll sofort nach München kommen zwecks Vorführung. Der 3 to. GLZ mit Generator war schon in München.
- 6. IV. 44:
Per Bahn nach dort und vom Militär noch einen Anhänger verschafft.
- 7. IV. 44:
Seite 113: Holen zuerst in Werlins Wohnung in Harlaching Gepäck ab und dann in Führers Wohnung mehrere Kisten. Bormann war persönlich da. Wann die Vorführung sein sollte ist mir nicht mitgeteilt worden.
(Anmerkung: Martin Bormann war Leiter der Partei-Kanzlei der NSDAP im Rang eines Reichsministers.)
Randnotiz: Mechaniker Andreas Huber, Daimler Benz, München 39/Ir, Preysingstr. (Zu Bormann) Stellvertreter des Führers. 10 große Kisten von Hitler. Eis und Schnee, Pfingstsamstag. Vorstellung Guderian: vorne müsste großes Gewicht sein?! (Anmerkung: Heinz Guderian war ein deutscher Heeresoffizier, ab 1940 Generaloberst, Kommandeur großer
Panzerverbände und in der Endphase Chef des Generalstabes des Heeres.) Unterwegs noch Reifendefekt. 1. Teil auf Autobahn und passieren die Stelle wo der Führer die Worte sprach: Nun fanget an. Wir kamen nach 17 Uhr in Berchtesgaden an, trafen gleich Werlin, den der Führer schon runter
Seite 114: geputzt hatte, weil die Vorführung um 17 Uhr hätte sein sollen. Wir fuhren dann nach oben, wurden aber nicht mehr empfangen.
- 8. IV. 44, Berghof:
(Randnotiz: Kein Prunk, kein Protz, keine Lakeien) Dieselbe fand nun am Vormittag statt. Ich musste durch 2 SS-Absperrungen durch und stellte rechtzeitig den GLZ auf und instruierte Werlin. Pünktlich erschien der Führer, Werlin stellte mich vor, derselbe begrüßte mich mit Handschlag. In seinem Gefolge befanden sich auch Keitel, Guderian, General Tomale, den ich bereits von Würzburg her und den Winterfahrten kannte. Ich lernte ihn als Major kennen. (Anmerkung: Wilhelm Keitel war seit 1940 Generalfeldmarschall und von 1938 bis 1945 Chef des Oberkommandos der Wehrmacht. Wolfgang Thomale war Generalleutnant sowie Generalstabschef von Heinz Guderian, dem Generalinspekteur der Panzertruppe.)
Seite 115: Werlin hielt dann einen Vortrag. Der Führer lehnte dann den Generator (Holzvergaser) ab und verlangte Diesel, ich sagte können wir leicht wieder zurück ändern. Ferner Anbringung einer Winde, auch wenn dies mit Verzögerung verbunden ist. Werlin aß dann
Seite 116: beim Führer und den Generälen, während ich separat aß. Das Essen war gleich, einfach bürgerlich mit Apfelsaft. Werlin hatte dann 2 dringende Telefongespräche mit Daimler-Benz und Continental. Mir sagte er, daß zur Weiterentwicklung mit heutigem Datum ein Führererlaß heraus kommt und daß ich schnell nach Gaggenau (Mercedes-Benz-Werk), um die Angelegenheit in Gang zu bringen, fahren soll. (Randnotiz: General Tomale verlangt schnellstens Probefahrt auf Panzerübungsplatz Berka, soll den russischen Verhältnissen entsprechen.)
- 7.4.44
Von Königsberg 1,5 to GLZ sofort nach Gaggenau zurückverlangt. In Gaggenau war man unangenehm überrascht über den Erfolg mit dem 3 to GLZ.
- 16.IV.44
Seite 119: Vorstandssitzung bei Daimler-Benz Baden. Vorsitz Dir. Haspel. Als Gegner zeigten sich natürlich Dir. Schultheiß und Nallinger. Sie wollten die Sache verwässern und sprachen Bedenken wegen zu hoher Beanspruchung aus. Es war aber alles erfolglos, denn gegen den Führerbefehl war nicht anzukommen. Werlin war für diese Leute auch eine unangenehme Beigabe. Führten als Beispiel das 4,5 to Maultier an. Siehe Entgegnung Rote Mappe.
- 19.4.
Seite 120: (Randnotiz: Resp. Fernschreiben können nur über OKH weitergeleitet werden.) Fernschreiben an General Tomale betreffs der Probefahrt Berka. Keine Antwort. Während der Besprechung beim Führer hat er den Eifrigen gespielt und konnte es nicht eilig genug machen und verlangte sehr frühen Termin.
- 22.4.
An diesem Tage wollten wir (Huber und ich) mit dem 3 to-GLZ der wieder mit Dieselmotor und den Reifen 13,50-28 versehen nach Würzburg und Berka abreisen. Dir. Schultheiß setzt noch Vergleichsfahrten auf Rastätter Übungsplatz fest. Um uns Schwierigkeiten zu machen. GLZ (Randnotiz: Rote Mappe. Siehe auch mein Schreiben vom 14.V.. Siehe mein Schreiben vom 23.IV.44.)
Seite 121: War natürlich überlegen. Verspätet kamen wir fort und hatten dann noch in der Nacht Benzinrohrbruch und kamen erst um Mitternacht in Würzburg an. Bei Daimler-Benz (Wismeth) wurde am nächsten Tage die Leitung richtig gelötet.
- 25.4.44
Eisenach Hotel Kaiserhof (Randnotiz: Der GLZ überwand alle Schwierigkeiten.) Fand die Probefahrt in Berka statt. Gelände stark verschlammt siehe Foto (beim Wenden). Die Begleitwagen 3 to 4 Rad Opel (Büssing) blieben gleich am Anfange
Seite 122: stecken. Ich fuhr nur bis Würzburg retour und fuhr dann nach Berlin. Huber brachte den Wagen nach Gaggenau.
- 2.V.44
In Berlin setzte ich mich mit Wa Prüf 6 Goethestr. 87 Hauptgruppe Mot. Oberleutnant Schmidt in Verbindung. Fahrt nach Kummersdorf mit Volkswagen. 2 3t S-LKW Opel sollen sofort nach Gaggenau geliefert werden, 2 weitere 14 Tage später. Wa Prüf 6 erteilt einen Kriegsauftrag an Daimler-Benz. (Randnotiz: Rote Mappe Aktennotiz Wa Prüf 6 Hauptgr. Mot. vom 2. Mai 44)
Seite 123: (Randnotiz: Werlin hat Dir. Schultheiß Hauptvollmacht für Heut. GLZ erteilt ohne mich davon in Kenntnis zu setzen.
500 l Otto-Kraftstoff an Daimler-Benz zu Händen Dir. Slevogt. Die Hauptverhandlungen hatte ich mit Hauptmann von Winterfeld, der mich in jeder Weise unterstützte.
Verteiler der Aktennotiz: OKW-Chef WKW Generalstab des Heeres Generalinspektor der Panzertruppen. Wa Prüf. AHA-In 6, Generalinspekteur des Führers Dir. Werlin. Dir. Slevogt. Hauptausschuß Kraftfahrzeuge. Daimler-Benz AG Gaggenau. Oberbaurat Schmidt. J. G. Boehner Techn. Leiter Lastwagenbau Adam Opel AG Rüsselsheim am Main.
Seite 124: Im Laufe der weiteren Entwicklung haben sich Widerstände deutlich bemerkbar gemacht:
Dir. Schultheiß, Obering. Müller, auch Oberbaurat Schmidt war nicht zu trauen. Insbesonders wurde die Anbringung der Winde sabotiert, um die volle Geländegängigkeit zu verhüten. Dir. Schultheiß suchte jede Disposition, die die Aufgabe fördert, zu vereiteln. An den LKW Typen zeigte sich, daß die (Randnotiz: Rote Mappe Mein Brief vom 14.V.44)
Seite 125: Geländegängigkeit stark dadurch leidet, daß die Vorderachsen keine Quereinstellbarkeit haben.
- 15.Mai 44
Vom Fernsprechamt zur schnellen Erledigung kriegswichtiger Angelegenheiten habe ich für meinen Telefonanschluß die Kennziffer 120 erhalten. (Randnotiz: Rote Mappe)
- 19.V.44
Laut Anordnung von Dir. Schultheiß sollen die Windenteile zurückgestellt werden bis die anderen Teile fertig sind, statt gleichzeitige Fertigstellung.
- 18.V.
Oberst Esser Chef der Versuchsabteilung in Kummersdorf lernte ich heute in Gaggenau kennen.
- 15.V.
Seite 126: Wurde der 1,5 to-GLZ ohne daß ich denselben abnehmen konnte nach Kummersdorf gesandt.
- 22.V.44
Für wechselseitigen Betrieb 1,8 at Luftdruck vorgeschlagen. Für längeren Betrieb auf Landstraße 2,5 at beibehalten und 40 km/Std Höchstgeschwindigkeit. Reifen von 1,5 to – GLZ 11,25-24 T wurde dauernd mit 40 km/Std gefahren und hat schon 18800 km und ist in sehr gutem Zustande. 13,28-28 T muß Skala bis 2000 kg verlängert werden.
- 26.V.44
Vorführung Verskraft Kummersdorf. Dipl. Ing. Müller fährt hin. (Randnotiz: Seil 100 m lang 12 Ø)
Pausenloser Seilbetrieb laut meinem Schreiben obigen Datums. Schultheiß will es verhindern, ich appelliere an Werlin. Seil durch Wismeth. (Randnotiz: Foto 1 Berka. Siehe auch T III S. 289 1. Pfeil)
Seite 127: Beim Wenden Spur gemessen 670 mm tief. Nach Kummersdorf fuhr ich nicht, weil ich den neuen GLZ nicht vorgreifen wollte (Rheumatismus) und ich nicht schon in den Kampf um das System eintreten wollte.
Schr. 7.V. Maultiere (Anmerkung: "Maultier" ist die Bezeichnung für den Opel-Halbketten-LKW mit 3,0 t Nutzlast) hatten in Berka viele Defekte, weil der ganze Schmutz in die Kette setzt, Kettenteile lagen überall herum.
Seite 128: Auch in Minsk war das Versagen groß und hatten die Maultiere viel zu geringe Lebensdauer. Unsere Kraftübertragung bleibt sauber.
- 26.V.44 Rote Mappe
Eingeschriebener Brief von mir an Werlin, um ihn zu veranlassen, daß auch rechtzeitig die Winde und Seilkupplung für pausenlosen Betrieb fertig wird. Ich will nicht mit unvollständig fertigen GLZ eine Abnahmefahrt machen. Bemerk: Sowohl Kummersdorf wie auch Dir. Sch. Wollen Abnahmefahrt im unfertigen Zustande, um die Sache zu zer-
Seite 129: schlagen. Soll Fertigstellung incl. Pausenlosen Seilbetriebs bis 10. Juni verlangen. Seil habe ich selbst durch Wism. besorgt.
- 4.VI.44
Auch Pendelachse für die GLZ in Konstruktion. In Kummersdorf Vergleichsfahrzeug ein L 1500 Steyr (4 Radantrieb). Derselbe blieb bei 2ten Prüfung stecken. Dann erhielt derselbe 270-16 Afrikabereifung. Sowohl in Berka wie in Kummersdorf haben unsere beiden Daimler-Benz Versuchswagen den Allradantrieb mit der in Rußland angewandten Reifen glatt geschlagen. Bereifung 270-16 wegen zu kleinem Ø in Rußland nicht geeignet. (Randnotiz: Wüstenbereifung)
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1500 GLZ Daimler-Benz. |
NP = 1750. N = 42 PS, Pe max = 8,25. VP = 2,59, Ø = 0,6, FL = 3,8 m² |
Gänge: | IV | III | II | I |
| 1 | 1,83 | 3,63 | 6,38 |
N=1750 : | 23,2 km/Std | 12,6 km/Std | 6,4 km/Std | 3,6 km/Std |
Steigung: | bis 2 % | bis 3,5 % | bis 8,75 % | bis 11-12 % |
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Reifen hinten 11,25-24 Tr |
Reifen vorne 190-20 |
Bodenfreiheit vorn: 365 |
Bodenfreiheit hinten: 470 |
(Randnotiz: Siehe auch Heft I, Seite 75) Belastung 3 bis 5. III.43 |
Zugwagen 3 Pers. + 1 to |
1. Anhänger 3 to |
2. Anhänger 4 to |
Sa. incl Pers. 8,247 to Nutzlast |
Max Geschw. 45 km n = 3500 |
Brennstoffverbrauch |
Typ | Km/St | l/100 km | L pro to Nutzlast | Beförderungszeit to/100 km |
GLZ | 39,5 | 31,6 | 3,89 | 18,5 min |
L301A | 60 | 16,2 | 9,8 min |
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60 Min ohne Anhänger 1,64 to Nutzlast. |
GLZ fuhr die 50% Steigung des Sauberges ohne Anhänger |
Zugwagen 1302 kg Vorderachsdruck, 2365 kg Hinterachsdruck 64,5% 3667 kg |
G Zugwagen Bereifung 13,50-28 T wiegt 40,2 kg |
- 6. Juni 44
Seite 131: Invasion in der Normandie. Ich war gerade in Gaggenau und freute mich, denn ich glaubte an eine siegreiche Entscheidung von uns. Über 1000 Flugzeuge waren am Transport der Truppen beteiligt. Siehe Rote Mappe. Neue Ztg vom 7.Juni 44. In der Nacht vorher hatten 1000 brit. Schwere Bomber die Küstenverteidigung bombardiert. Invasionsflotte von 4000 Schiffen. Etwas nach 5 Uhr eröffneten die alliierten Kriegsschiffe das Feuer auf Küstenbatterien und Verteidigungen. Die Deutschen wurden überrumpelt, denn es zeigte sich wenig Abwehr. Forts. S. 157 (Anmerkung: nicht vorhanden)
- 7.VI.44 Rote Mappe
Seite 132: Mein Schreiben an Werlin: Heute das 1. Mal kurzer Opel-GLZ mit 1 Anhänger probiert: Sauberg und Sandgelände Rastatt. Um Besprechung gebeten. Vorführung soll nur mit autom. Seilwinde. (Randnotiz: 2. Brief gleichen Datums, eingeschrieben.) Die Gegensätze zu Dir. Schultheiß werden immer größer. Man will erreichen die neuen Opel-GLZ halbfertig und nicht genügend ausprobiert nach Kummersdorf zu bringen, um unsere
GLZ-Sache zum Fall zu bringen. Er wollte 2 Opel-GLZ am Montag zum Versand bringen.
- 7.VI.44.
Einspruchsschreiben an die Direktion Daimler-Benz Gaggenau. Slev. 2. Ztr. "Grüner Hof".
- 12.VI.44 Rote Mappe
Seite 133: Brief des Direkt. Daimler-Benz an mich. Werlin ist mir etwas in den Rücken gefallen, denn derselbe schreibt: Der Generalinspektor auf meine Anfrage hin entschieden hat, daß die Daimler-Benz AG die Verantwortung für die Fertigstellung der GLZ übernommen hat und es uns überlassen bleibt, welchen Weg wir zur schnellsten
Seite 134: Erreichung des Ziels für notwendig halten. Jungenfeld. Trotzdem wurde wie aus dem Anfang des Schreibens hervorgeht mit mir Einigkeit erzielt.
- 15.6.44
Habe ich mich trotzdem mit einer Zwischenerprobung in Kummersdorf bereit erklärt. Montag am 12. Juni
Brief 15.6.44 : Versuchsfahrt mit Geländezug L3000 in Gegenwart von Burmann (von Dir. Weber Conti entsandt)
Seite 135:
Straßenfahrt |
Abfahrtsdruck | Nach 2 Stunden | Nach 4 Stunden |
1,6 at | 2 at (25%) | 2 at |
1,8 at | 2,2 at (22%) | 2,2 at |
2 at | 2,31 at (15,5%) | 2,305 at |
Reifenbelastung 2000 kg. Der H. Reifen 13,5-28 T. Straßenfahrt 15 km |
1,5 at | 1,55 (19,2%) | dito |
Geländefahrt in Rastatt. Druckzunahme nach 1 St 0,1 at (7,8%) Beide Hinterradreifen sind auf der Felge 2,5 mm gewandert. Stempel: K. Slevogt, Oberingenieur Sonderbeauftragter des Generalinspektor des Führers für das Kraftfahrwesen.
- 10.VI.44
Seite 136: Brief an Conti. Für die Bereifung 13,50-28 T Luftdruck für Straße und Gelände wechselnd 1,8 at vorgeschlagen, bei einer Geschw. Max 35 km/St. 2000 kg Belastung.
- 17.VI.44
Geteilte Felge notwendig.
- 18.VI.44
Während der Reifenversuche in Gegenwart vom Contireifeningenieur funkte wieder Dir. Sch. Dazwischen und setzte für Dienstag, den 13ten 13 Uhr eine Geländefahrt statt, Rastatt kam nicht
Seite 137: in Frage, weil dort die GLZ Überlegenheit von den Daimler-Benz Leuten selber einwandfrei festgestellt war. Er hatte eine einfache Methode ausgedacht: Unmögliches verlangen, dann sind gute und schlechte LKW gleich. Er fuhr in einen Wald und ließ den GLZ in ein Sumpfloch fahren, wo er erst nach 4 Stunden wieder befreit werden konnte. Der Reifeningenieur als Zuschauer und die
Seite 138: Reifenversuche konnten nicht beendet werden. Dies bezeichnete Dir. Schultheiß als Reinfall und ließ dadurch seine wahre Gesinnung erkennen.
- 19.VI.44
Depeche vom Oberkommando des Heeres Zimmer im Kasino Kummersdorf reserviert.
- 23.VI.44 Rote Mappe
Brief von Boehner, Opel: Bin der Ansicht, daß die von Ihnen vorgeschlagene Lösung keine Verbesserung gegen den A Typ bringen wird, besonders wenn dieses Fahrzeug mit größerem Volumen erhält. Bekanntlich hat der Opel A-Typ bereits eine Gesamtübersetzung von 86,5 : 1.
- 22.VI.44 und 23. VI. 44
Erprobung des 3 to-GLZ Opel in Kummersdorf
- 25.VI. Kurzbericht in Rote Mappe
Siehe Fortsetzung Tagebuch III. (Anmerkung: liegt mir nicht vor)
Seite 139 und 140:
Vorzüge des GLZ
- Sehr geringer Verbrauch in l/to/100 km auf guten Straßen
- Sehr geringe Zeit in Minuten /to/100 km
- Sicherheit im Fahren durch Sperrdifferential
- In Verbindung mit der großen Traktorbereifung unübertreffliche Geländeleistung vor allem auf Steigungen.
- Geringere Beanspruchung von Differential und H.Achse durch die Zusatzübersetzung im Achskopf.
- Großer Gang 40-50 km/St Kleinster Gang ca. 5-7 km/St Große Bodenfreiheit ca. 350-400
Personen:
Andreas Huber, München
Buzella
Oberst Esser
Bauer Chef Großkraftfahrwerk Minsk
Obering. Knecht
Obering. Schildknecht
Frau Kämmerer
Oberst Holzheuer, Chef von Wa. Prüf. 6
Fräulein Bader
Direktor Hoppe
Meister Schneider Minsk
Inspektor Schütte
Oberstleutnant Kleinschmidt Chef OKH Mot.
Oberstleutnant Dr. Leutze
Oberingenieur Müller
Direktor Schultheiß von Gaggenau
Schultz Militärkraftfahrer.
Hauptmann Münzinger
Honnef Konstrukteur Gaggenau
Frau Kämmerer, Sekretärin Daimler-Benz Gaggenau
Meister Säuberling
Fahrmeister Heck Gaggenau
Ingenieur Rothweiler
Knacke OKH
Böhner Opel
Oberbaurat Schmidt
Direktor von Jungenfeld
Direktor Weber Continental
Reifeningenieur Burmann
Oberleutnant Dietrich OKH
Major Baurat Student
Major Weil Kommandant Berka
Direktor Wagner war vor mir bei Piccolo
Wenske war Chef von Dir. Paulus und Schildknecht
Direktor Paulus
Professor Frentzen
Major Bovensmann
Frl. Schwietzke bei Werlin
Wismet. Schick Wa.
Prof. Passow
Kressner. Horstmann.
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oben ein "Maultier", 3 t Halbketten-LKW, basierend auf dem Opel 3,6-36 |
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Die Fahrversuche in Minsk 1943
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Oben der L 1500 System Slevogt in Minsk (nein das ist KEIN L 3000, auch wenn das auf dem Foto steht), unten 6 Fotos von Karl Slevogt während seines Minsk-Aufenthaltes mit den Beschriftungen auf der Rückseite, so vorhanden. Aus dem Archiv der Fam. Slevogt.
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AUS DEM TAGEBUCH:
- 18.V.43
Versuchsbericht L3000S GLZ 3 to mit 2 Anhänger 1 Zweiachser und 1 Dreiachser Meiller. Nutzlast 10,225 to mit Imber-Holzgasgenerator. Geländegängigkeit schlechter wie 1,5 to GLZ.
Seite 100: Bei der Überführung nach Rußland von Lauf auf der langen Steigung auf der Autobahn geriet der Zugwagen durch den Generator in Brand und wurde unbrauchbar.
Seite 101: Der 1,5 to GLZ war schon per Bahn unterwegs nach Gumbinnen. Der 3 to GLZ fiel nun aus und ich fuhr gleichfalls per Bahn über Königsberg nach Gumbinnen. 1,5 to GLZ mit ein Anhänger entsprechend des Foto siehe Blauer Hefter 1,5 to GLZ Daimler-Benz Versuchsauswertung. (Randnotiz: Foto 1,5 GLZ mit 3-Achsanhänger)
Fahrmeister Schneider des Groß K Werkes Minsk war von mir über Belastung etc. genau instruiert.
- 11. und 12. VI. 1943
1. Fahrt mit Buzella als Mechaniker nach Minsk.
Seite 102: Kurz nach Abfahrt stellte ich fest, daß Schneider nach meiner Meinung absichtlich falsch beladen, fast alles Gewicht auf Zugwagen und dadurch total überlastet und Anhänger fast unbelastet. (Randnotiz: Statt 1 to mit 2,4 to.) Wahrscheinlich um Zusammenbruch oder Defekte herbeizuführen. Als Nutzlast wurden 4150 kg mitgeführt. Die Strecke verlief folgendermaßen:
Seite 103:
Gumbinnen | km |
Eydkuhnen Grenze | 39 |
Kowno | 100 |
Wilna (Übernachtung) | 150 |
Molodeczno | 130 |
Radoskowicze | 33 (Partisanensperre) |
K Werk Minsk | 63 |
| 515 km |
Die Strecke wurde im Stundenmittel von 40,8 km/Std in 12 ½ Std zurückgelegt. Auf 100 km wurden 35 l Benzin gebraucht, d.i 8,43 l pro to auf 100 km. Übernachtung in Radoskowicze. In Minsk ging der (Randnotiz: Keine Riegel und Schlüssel. Holzspreize verschafft. Zimmer vom Hauptmann, der abwesend war. Ausweis)
Seite 104: Zugwagen ausgezeichnet auf dem Panzerübungsgelände. Siehe Foto in blauer Mappe.
- 26.VI.43
1,5 to GLZ mit 2 Anhänger. Tod Kreisleiter Minsk. Sa 15 Personen. Auch der oberste Polizeioffizier. Im Großen und Ganzen konnte ich feststellen, daß von oben (Bauer) bis unten Gegenarbeit fortgesetzt geleistet wurde. Im Gesicht freundlich und hinter dem Rücken falsch. Von Seiten ging es fast bis zum offenen Widerstande, wenige ausgenommen.
(Randnotiz: Foto Panzerkaserne Minsk und Verhaftung. Fahrt im Militärsonderzug II. Klasse mit warmem Essen und Kaffee nach Ho zurück.)
Seite 105: (Randnotiz: Wieder in Gumbinnen, Intrigen. 1,5 to außer gefecht. Beschl. Reifenreparatur. Die Chff. Wollen ihn nicht, weil er alles allein transportieren kann und sie dann nicht jeden Samstag mit 4 LKW nach Gumbinnen zu ihren Liebchen fahren können.) Weiter wurde vielfach das Benzin auf Konto LKW geschrieben, während es zu Vergnügungszwecken für PKW verwendet wurde. Fahrten zw. Gumbinnen und Minsk vielfach. Einmal hinter Radoskowicze Gefecht mit Partisanen. Nach Verstärkung mit Militär Rückzug derselben. Einmal wurden mir über die Chauffeure die Augen geöffnet. Übernachtung in
Seite 106: Wilna. Als ich auf dem Parkplatz ankomme stehen dieselben zusammen, eine Zeitung in den Händen und freuen sich sehr. In der Zeitung stand: Niederlage der Deutschen in Afrika, eine Niederlage gegen die Russen und die Mitteilung Berlin wurde wegen der Luftangriffe geräumt. Sie hofften auf die deutsche Gesamtniederlage. O welche kurzsichtigen Menschen. Später sollte ich dann noch den Geist unserer höheren Offiziere kennen lernen.
- 13.VIII.43
Minsk-Smolensk-Briansk.
Minsk Katyn | km |
Smolensk | 315 Übernachtung |
Briansk | 246 |
| 561 |
(Randnotiz: Foto Rollbahn Minsk-Smolensk und Smolensk.)
Seite 107: Smolensk-Briansk geht ca. 15 km hinter der Front, an einem Tage sind 10 LKW mit Mannschaft spurlos verschwunden. Beresina nur ein Bach. Ich hatte meine Maschinenpistole immer schußbereit. In Smolensk ahnte ich nicht, daß in kurzer Zeit die Russen. Anfangs wunderte mich, daß man den Chauffeuren
Seite 108: Einfach die Waffen in die Hand gaben, ohne dafür zu sorgen, daß dieselben mit denselben umgehen konnten. Bei dem Partisanengefecht konnte ich konstatieren, daß in den Ladestreifen nur oben einige Patronen waren, aber sonst leer. Um sie zu füllen habe ich mir die Munition dazu gestohlen. Dazu kam noch das Versagen
Seite 109: Wegen Veraltung meiner Parabellummunition. Die beste Pistole ist doch die 7,65 Walther Pistole. (Randnotiz: 1 Druher und 2 Polen verschwinden beim Hamstern. Deutscher kommt wieder (Spion?)). Alarm nach 2 Minuten liegt aus. Kartenstelle Minsk und unbrauchbare Karten. In Sa 15 Personen Parteinahme Bauers für Chauffeure. Leiter der Ersatzteile macht in Gaggenau GLZ schlecht. Chauffeure weigerten sich damit zu fahren. Wie ich das erste Mal nach Minsk kam war gleich das Unglück mit der Ermordung des Gouverneurs und des ersten Polizeioffiziers durch Partisanen. Man fand auf den Straßen nur noch die nackten Leichen. Jedenfalls verlief die Fahrt nach Briansk für uns ganz glatt, denn
Seite 110: uns begegneten fortwährend Truppen und auch Lastwagentransporte. Ich dachte noch wir fahren die Sachen hin und die anderen heraus. Dort selbst empfing ich auch nicht die besten Nachrichten. Jedenfalls merkte ich hier ist es brenzlich. Auch der Rückweg konnte jeden Tag abgeschnitten werden. Jedenfalls kürzte ich den Aufenthalt ab und verließen am nächsten Tage wieder Briansk (Randnotiz: In Briansk Massenunterkunft. In Wohnungen Ungeziefer. Keine Gasthäuser unterwegs. Bauer wurde Bonze. )
8 to Fahrt von Buzella in meiner Abwesenheit nach meiner Instruktion ohne Wissen Bauer's durch geführt. Maultiere nach 1000 km schon große Reparaturen. Gouverneur + Bombe unter dem Bett.
Seite 111: Brückenübergänge als Fallen, weil die ordentlichen Brücken zerstört und die Notübergänge oft verschlammt bei kurzer aber steiler Steigung.
- 2.9.43
Auswertung der Probefahrten mit dem L 1500 S-GlZ. Vergleichsdaten L 1500 A und 1,5 to- GLZ
- 10.9.43 Nachtrag
Seite 166 Vorübergehend bin ich nun im Sonderausschuß für Fahrzeugreparatur tätig als techn. Inspektor. Zanke ist Leiter dieses Ausschusses. Keine angenehme Stellung wegen den fortwährenden Angriffen des Militärs. Sitz in Berlin im OKH Gebäude am Fehrbelliner Platz. Ich wohnte in einer Pension in der Pariser Straße. Treffe auch Bauschlicher und wollte ihn auch besuchen.
Nov. 43 Eines Abends Alarm und dann kam ein Großangriff wie ihn Berlin
Seite 167: noch nicht gesehen hatte. Die Bevölkerung war aber auf der Höhe und löschte manches beginnende Feuer. Auch in unser Haus fielen 3 Brandbomben, die aber gelöscht wurden. Am nächsten Morgen sah es fürchterlich aus, denn die Zerstörung war überall sehr groß. (Durchgestrichen: aber von der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche standen nur noch die Türme.) Als ich früh am OKH-Gebäude ankam, dasselbe stand noch, war sehr beschädigt, Fenster und Türen kaputt etc. Ich war die einzige Person im ganzen Gebäude. Jetzt wäre ein dankbares Feld für Spione gewesen.
Seite 168: Niemand war da, weil alle Verkehrsmittel nicht mehr gingen, weshalb ich auch nicht den beabsichtigten Besuch bei Bauschlicher ausführen konnte. Auch an diesen Tag war wieder Nachtangriff. Ich ging auch am folgenden Tag wieder zu meiner Dienststelle und erfuhr, daß dieselbe nach Halle verlegt worden ist, Berliner Str. Auch ich machte mich von dannen und zwar zu Fuß bis ich
Seite 169: einen Bahnhof an der Peripherie erreichte der noch in Betrieb war und setzte dann meine Reise nach Halle fort. Nach einiger Zeit legte ich mein Amt im Sonderausschuß nieder, weil ich keine meinen Kenntnissen entsprechende Tätigkeit bekam und kehrte wieder nach Würzburg zurück.
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Die Berechnungen und Ergebnisse von Karl Slevogt
zu den Fahrversuchen mit Mercedes-Nutzfahrzeugen
L 1500A, L 1500 S, L 3000 S
in der Zeit von 1942-1944
aus dem Archiv der Fam. Slevogt.
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Farbiges Schema der Ergebisse der Fahrversuche |
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Datenblatt des Mercedes-Motors OM 65/4 |
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Konstruktionszeichnung des schaltbaren Vorgeleges an der Antriebsachsen des Geländezuges. |
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Oben und rechts: Titel und Impressum der Unimog-Buchreihe
Unten: Zeichnungen der Unimog-Portalachse. Die Achsen von VW Kübel und Bus T1 sind genauso konstruiert. |
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Verbleib der Versuchsfahrzeuge:
In den Wirren des nahenden Kriegs-Endes werden vom 8.-10.April 1945 alle Fahrzeuge und Teile aus den Versuchs-Abteilungen, z.B. aus Gaggenau (Mercedes) nach Bad Dürrheim zu Herrn van Schoor überführt. H. Jürgen Klein hat mir dankenswerterweise eine Kopie des Protokolles und Auflistung der Teile zukommen lassen, an Direktor Schulteis gerichtet.
In der Liste finden sich auch 4 Stück "Opel 3,0t Slevogt", es ist davon auszugehen, daß es sich um Fahrzeuge mit der Slevogt-Hinterachse gehandelt hat. Mit "genauere schriftliche Unterlagen sind nicht mehr vorhanden" endet das Protokoll, diktiert von H. Schildknecht am 17.6.1945. Auch die handschriftliche Mitschrift der Sekretärin liegt mir vor.
H. Schildknecht war bis zum Kriegsende bei Daimler-Benz in Gaggenau beschäftigt, danach ging er in seine Heimat Schleswig-Holstein zurück und lebte in Oldenburg.
Wie nicht anders zu erwarten war, kann sich 1989 - wie anscheinend bei Daimler-Benz üblich - niemand an den Namen "Slevogt" erinnern, befragt wurden Adolf Steiner (vor 1945 Opel AG), Dr. Simsa und Ingo Kasten. Bei Daimler-Benz kann sich ja auch niemand an den Namen "Werlin" erinnern. Die Motor-Klassik leidet an den gleichen Erinnerungs-Problemen.
Über den Verbleib der Fahrzeuge und Teile nach Kriegs4ende ist nichts bekannt. Da Nutzfahrzeuge dringlichst benötigt wurden, hat man sehr wahrscheinlich allesirgendwie "reaktiviert" und bis zur Selbstauflösung der Fahrzeuge benutzt.
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